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18.02.2024

SPÖ Stockerau gedenkt Opfern der Februarkämpfe 1934

Anlässlich des 90. Jahrestages der Februarkämpfe 1934 gedachte die SPÖ Stadtorganisation Stockerau bereits am gestrigen Sonntag den Kämpfer und Opfern des Aufstandes für Freiheit und Demokratie im Febraur 1934.

Die Februarkämpfe 1934 waren jenes einschneidende Ereignis in der Geschichte der Sozialdemokratie, welches den Beginn des Faschismus, der Österreich und ganz Europa an den Rand des Abgrunds geführt hat, markierte.

Bei der Gedenkkundgebung zum 90. Jahrestag erinnerte SPÖ-Bezirksvorsitzender Martin Peterl an die Hunderten Tote und zahlreiche Verletzte sowie an die neun Sozialdemokraten die hingerichtet und die mehr als 1.200 die eingesperrt wurden.

Flächenbrand von Linz aus

Am Beginn der Ereignisse des 12. Februar 1934 stand eine Aktion der Polizei im Linzer Parteiheim der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die nach Waffen suchten. Innerhalb weniger Stunden breitete sich ein Flächenbrand aus, der mehrere Bundesländer erfasste.

Bürgermeister verhaftet

In Wien wurden der Wiener Landtag und der Gemeinderat aufgelöst, der Bürgermeister und die Mitglieder des Stadtsenats wurden ihrer Ämter enthoben. Bürgermeister Karl Seitz, der sich weigerte, den Verfassungsbruch der Regierung anzuerkennen, wurde aus dem Rathaus getragen und in Haft genommen.

Widerstand in Gemeindebauten

Vorallem die großen Gemeindebauten und die Arbeiterheime waren die Zentren des sozialdemokratischen Widerstandes. Der Repubilkanische Schutzbund hatte im Goethehof, der in den Jahren 1928 bis 1930 unter Bürgermeister Karl Seitz erbaut wurde, rund 200 Mitglieder. Ab dem 12. Februar kam es zu heftigen Kämpfen zwischen den Mitgliedern des Schutzbundes und der Polizei sowie zum Angriff eines Heeresflugzeuges.

Verhaftungen und Verurteilungen

Am Donnerstag, dem 15. Februar 1934, wurden die Kampfhandlungen zwischen den Mitgliedern des Schutzbundes im Goethehof und der Polizei beendet. Viele involvierte Sozialdemokratinnen und -demokraten wurden verurteilt. Das Standgericht des austrofaschistischen Ständestaates verhängte die Todesstrafe gegen neun Schutzbundkämpfer. Wichtige Parteifunktionäre flohen ins Ausland.

Die sozialdemokratische Arbeiterpartei, die Freien Gewerkschaften und sämtliche sozialdemokratische Organisationen wurden verboten. Wenige Monate später, am 1. Mai 1934, trat die Verfassung des austrofaschistischen Ständestaates in Kraft und beendete damit die erste Republik.